Die RIO GmbH prüft Widerstände R und spezifische Widerstände ρ mit Hilfe der Vierleitermessung. Diese Methodik kommt in der Regel dann zum Einsatz, wenn Leitungs- und Anschlusswiderstände die Messung beeinflussen und verfälschen können. Durch zwei der vier am Prüfobjekt angebrachten Leitungen fließt ein definierter elektrischer Strom I. Die am Widerstand des Prüfobjektes abfallende Spannung wird über die beiden anderen Leitungen abgegriffen und der Potentialunterschied bestimmt. Sind der Strom durch das Spannungsmessgerät sowie der Spannungsverlust innerhalb der Messleitungen vernachlässigbar gering, so wird der Widerstand unmittelbar aus dem ohmschen Gesetz erhalten.
Der spezifische elektrische Widerstand ρ kann folglich durch Messung des elektrischen Widerstandes R unter Kenntnis der Geometrie des Prüfobjektes, d.h. der Querschnittsfläche A und der Länge l, ermittelt werden.
Die spezifische elektrische Leitfähigkeit σ entspricht dem Kehrwert des spezifischen elektrischen Widerstandes ρ.
Durch Bestimmung eines Blindwertes können die spezifischen Kennwerte der Messapparatur bestimmt und von den Messergebnissen abgezogen werden, wodurch sich die Kennwerte der Probe exakt bestimmen lassen.
Anwendung findet die Vierleitermessung vorwiegend bei der Bestimmung sehr geringer Widerstände, bei denen die Widerstände der Zuleitungen oder Kontaktierungen nicht mehr vernachlässigt werden können:
- ⇒ Übergangswiderstände bei Steckverbindern in Reibkorrosionsprüfungen (µΩ bis Ω)
- ⇒ Bestimmung der Materialeigenschaften von Magneten (Ω mm²/m)
- ⇒ Widerstandsmessungen an Proben mit Konversionsschichten vor und nach Korrosionsprüfungen
(MIL-DTL-5541)